Aktuelles
 
  Mein Tagebuch   

Bastel- und Malaktion im Dorfgemeinschaftshaus. Ich will mich gerne einbringen und habe mein Malequipment im Trolley untergebracht. Es sind nur 200m Weg und schon sitze ich im Pavillon und habe meinen Kram ausgeräumt. Die Stifte werden gebracht von der Organisatorin, zwei Packungen zu je 40 Euro. Sind toll, irgendwann kaufe ich mir die auch, habe bisher nur einzelne davon.

Die Kinder kommen, das älteste ist sechs. Upps, es tut etwas weh, den zwei und dreijährigen zuzuschauen, wie sie die teuren Acrylstifte auf Steinen und Holz ausdrücken. Ich hatte eine andere Altersgruppe auf dem Schirm.


 


Eingreifen kann ich kaum am anderen Ende des Tisches. Fünf Kinder streichen ein paar Steine an, wollen aber lieber tuschen. Leider nicht im Angebot, wäre sinnvoller gewesen. Nebenher werden schöne Mobiles aus Kastanien gebastelt und Holz für das Bienenhaus geschmirgelt.


 


Als gerade Feierabend angesagt ist, besinnen sich plötzlich wieder Kinder aufs Malen, noch schnell ein paar Steine anstreichen, dabei habe ich gerade alle Stifte gerettet. Okay, nicht mein Problem. Beim dritten und letzten Termin werde ich mich nicht beteiligen. Ich glaube, die jungen Mütter mit den Babys und Kleinkindern fanden mich eh deplatziert ...und so habe ich mich auch gefühlt. Aber versucht habe ich es ...


Ich bin mit kochen dran, gibt mal wieder Labskaus, weil Peter Matjes eingelegt hat.



Sonnabend: Ich träume beim Aufwachen, dass ein Mähdrescher durchs Schlafzimmer pflügt. Na ja, nicht ganz, aber knapp daneben arbeitet sich ein Ungetüm durch den Maisacker. Wir haben uns schon gewundert, wie lange der Landwirt damit wartet.
Wir nutzen das schöne Herbstwetter überwiegend draußen. Mein Blumenfahrrad steht wieder und Peter stellt täglich seine Äpfel zum Verschenken daneben, sogar die Lageräpfel. Der eine Baum bricht schon zusammen.


 


 


Hier in Verden beginnen gerade die Jazz&Bluestage. In allen Kneipen ist abends was los. Ich werde allerdings nicht mehr hingehen, zu spät, zu anstrengend und keine Zigaretten mehr. Also die eine oder andere rauche ich noch, nicht täglich. Dazu kommt, dass Peter den Musikstil nicht so mag und Trubel sowieso nicht. Aber es gibt viel Rahmenprogramm tagsüber in der City.
Es wäre schön, jetzt mit dem Womo durch den bunten Herbst zu fahren, aber erst einmal ist der Garten dran, der Schornsteinfeger, der TÜV für Auto, Anhänger und Wohnmobil am Donnerstag. Schlechtes Timing, weil Peter am Freitag, an seinem Geburtstag, unbedingt nicht zu Hause sein wollte. Wie das gehen soll, weiß ich noch nicht.

Freitag: Ich bereite Holzstäbchen für eine Malaktion mit Kindern im Dorfgemeinschaftshaus vor. Es sollten Steine bemalt werden, aber nachdem ich beim ersten Aktionstag die kleinen Dinger gesehen habe, wusste ich schon, das wird nichts. Kann man nicht wirklich ein Motiv drauf malen und es ist für kleine Kinder zu gefährlich, die rumliegen zu lassen. Sieht ja aus wie ein bunter Bonbon. Vielleicht kann ich eine andere Aktion anbieten...die beschafften Stifte sind nämlich super ...
Nachmittags sind wir zum wöchentlichen Kaffeetrinken in der Nachbarschaft eingeladen, immer genau eine Stunde, da wird auf die Uhr geschaut.

Donnerstag: in meiner Wohnung habe ich heute nicht so viel geschafft wie geplant. Immerhin ist ein großes Fenster und die Balkontür geputzt. Den Balkon habe ich in den letzten zwei Jahren mehr oder weniger nicht beachtet. Es hat gedauert, bis ich Tisch, Fensterbank und Rahmen einigermaßen sauber hatte. Der Boden ist hoffnungslos, vor allem hat es raufgeregnet, alles nass. Wird also eine nächste Aktion.


 


Meine Zeit ist heute begrenzt, noch schnell die Zeitschaltuhren mit Licht anpassen und dann Arzttermin zum Impfen, Gürtelrose die zweite.
Auf dem Rückweg ein Einkauf und ich komme am Marzipanstollen nicht vorbei. Gebe mir echt Mühe .. vergeblich.

Abends im TV erzählt mir "Visite", dass man zufällig in einer Studie darauf gekommen ist, dass Gü-geimpfte 20% weniger an Alzheimer erkranken. Na dann hat sich die Aktion ja gelohnt, ich war ziemlich unsicher, ob das wirklich Sinn macht ...


Rosenkohlcreme, Toast Hawaii mit gekochter Selleriescheibe und eine Birne aus dem Garten mit Schoko.

 


Mittwoch: "Es ist viel liegengeblieben, nun ist Zeit die Dinge aufzuarbeiten" steht heute in meinem Horoskop im Weser Kurier. Ich werde also wieder in meine Wohnung fahren und weitermachen. Peter muss anfangen, den Garten winterfest zu machen und vor allem Obst einfahren. Da ist bei dem Sturm viel runtergekommen.

Dienstag: Was für ein Sturm. Ich bleibe zuhause und räume mein neues Regal ein, das Peter mir gerade zusammengebaut hat. Um das Kochen brauche ich mich auch nicht kümmern, Peter hat Fisch geplant, auf leckeren Knobi- Kartöffelchen gegart.


 


Erste Traubenernte. Die meisten haben leider Mehltau, weil sie am Haus zu wenig Sonne abkriegen. Südseite geht ...


Montag: Vormittags fahre ich in meine Wohnung. Ich arbeite mich durch mehrere Schubladen. Das meiste kommt in einen blauen Sack, einiges nehme ich mit in meine neue Heimat. Die Entscheidung, die Wohnung aufzugeben, fällt immer noch nicht leicht und wird sich noch hinziehen. Ich habe soooo viel Kram.... und Teddys. Erst einmal ausmisten.
Auf dem Rückweg habe ich einen kleinen Schrank gekauft. Eigentlich ein Schuhschrank, aber mit DIN A4 Fächern für viel Papier und anderen Kleinteile passt er gut unter eine Dachschräge. Nun muss Peter ihn nur noch zusammenbauen. Er wird mich das eh nicht selbst machen lassen, haha.

Übrigens, mein "haha" steht für Smileys, die hier leider nicht funktionieren. Sie werden mir zwar angeboten, erscheinen aber nach dem Speichern als Fragezeichen. Selbst wenn ich den Code eingebe, klappt das nicht. Dieser Code wäre jetzt ein Teddy  🧸 Aber wie Sie sehen, sehen Sie nichts.


Ich bin mit kochen dran. Vegan: Geschnetzeltes wie Hühnchen, süßsauer mit Ananas und Sweetchili, dazu Ingwerreis.


Sonntag: Wir werden uns einen faulen Tag machen nach der Reise.


Das Gedicht habe ich vor Jahren mal geschrieben. Irgendwie taucht es zum Herbst passend immer wieder auf ...


Sonnabend: Wie verabredet klopft Birgit ans Womo, als sie mit Lilly von der Hunderunde zurück kommt. Gleich gibt's Frühstück.


In der Küche hängen dreidimensionale Hühner an der Wand, 1m, richtig groß. Sieht pfiffig aus und ich gebe den Hühnern spontan Namen. Birgit schreibt auf, damit sie die nicht vergisst, haha. Lisa, Henni, Mechthild, Sophie und Agathe.


Wir schnacken noch zwei Stunden und machen uns dann auf den Heimweg. Mist, nicht unerwartet aber doch heftig der Stau auf der A1, dauert eine Stunde, bis wir da durch sind.
In Scharnhorst kommt uns der Treckerkonvoi geschmückt zum Erntefest entgegen. Alle winken. Oh, ich wollte doch vorm Haus etwas schmücken, das wird nun nix. Und die Erntesteine sind auch nicht verteilt ...


 


Gegenüber hängen bunte Luftballons am Zaun, sind ja viele Kinder dabei beim Umzug. Wir gehen eben auf ein Bier rüber. Das Erntefest findet im Gasthof statt, Kaffee, Kuchen, Danz up de Deel. Ohne uns.

Freitag: Wir lassen uns Zeit mit der Abfahrt. Die Sonne kommt durch und wir gehen noch einmal in den niedlichen Ort.


 


Die Kirche ist geöffnet und ich wundere mich sehr über die freistehenden Kniebänke links und die Bänke rechts. Welche Religion? Später stelle ich fest, dass nur der Boden frisch lackiert ist und deswegen die Bänke erst einseitig entfernt wurden.
Peter kann es nicht lassen, noch einmal bei Fischers Fritze reinzugehen, Krabben kaufen. Heute Morgen sind wieder welche "gelöscht" worden. Wir pulen und sind nach einer halben Stunde mit dem Kilo fertig, keine Verluste.
Auf geht es zu meinen Freunden nach Ihrhove bei Leer. Es ist nicht weit und schon eine halbe Stunde später sitzen wir alle mit Tee und Kuchen am Tisch. Der Kuchen wurde in wenigen Minuten in der Mikrowelle gebacken und ist lecker. Gleich das Rezept aufschreiben ....


 


Wir klönen bis zum Abendessen. Erst Kürbissuppe, dann Krabben satt auf Schwarzbrot mit Spiegeleiern, dazu Salat. Hmmmmmm.....schlabber.



Den Rest des Abends spielen wir "Esel". Peter spielt nicht so gerne und verliert daher leider 2x. Bevor die Klötzchen wieder in den Sack kommen, baue ich noch ein bisschen damit ...


 


Donnerstag: Greetsiel hat uns nicht gut gefallen. Wir packen unsere Backsbeern zusammen und reisen weiter nach Ditzum, Landsend, hier hört Deutschland auf ... sagte man früher.


 

 


Der Stellplatz ist spitze, sogar Pizzeria und Tante-Emma-Laden mit Backwaren auf dem Grundstück.

Der Laden hat alles was man braucht auf kleinster Fläche: von allem nur eine Sorte. Hier kommt die Frage, welches Shampoo oder welche Margarine gar nicht erst auf. Dose Gemüse? Gibt Erbsen.
Der Ort ist echt hübsch und sorgfältig gepflegt. Zentral eine große Mühle und Kirche. Niedliche Gassen, fast menschenleer. Sehr kleine hübsche Cafés. 
Das tut gut gegen gestern. Leute, die uns mal entgegenkommen, grüßen wir freundlich, sind bestimmt von unserem Stellplatz, wo immerhin gerade 20 Wagen stehen. Hotels habe ich hier nicht gesehen, gibts aber bestimmt.


 


Der Hafen ist größer als ich dachte, nicht nur Kutter, sondern auch Fischtrawler. Hier laufen tatsächlich viele Leute herum, vor allem mit Fahr- und Motorrädern. Die warten auf die kleine Fähre, die sogar zwei Autos mitnehmen kann. Als sie anlegt, wird der kleinere SUV millimetergenau ausgewiesen. Das ist knapp, und als er von Bord rollt, kommt die Fähre ein Stück höher.


 


Während ich dem Fährbetrieb zusehe, geht Peter in ein Fischrestaurant mit Verkauf und schnackt sich auf Platt fest. Mit Seelachs und einem Kilo Krabben kommt er wieder raus.


 


Wir gehen zügig zurück zu unserer Bude, es fängt gerade an zu regnen. Noch ein kleiner Einkauf, Brot und Eier und ab in die Hütte, Krabben pulen, malen.


 


Wir verabreden uns für den nächsten Tag mit meinen Freunden in Ihrhove bei Leer und beschließen, die Krabben für morgen auf Eis zu legen, kleines Gastgeschenk.

Mittwoch: Nach dem Frühstück machen wir einen kleinen Spaziergang zum Hafen, damit wir den auch mal gesehen haben. Sehr ruhig hier...Die Brücke ist nur für Fuß und Rad und kann für Schiffe geöffnet werden.


 


Wir verlassen den Stellplatz und steuern das erste Ziel an: Upstalsboom, das friesische Monoment für Frieden und Freiheit. Hier wurde sich früher geeinigt über Gebietsansprüche, Städtefreundschaften, es gab Gerichtsverhandlungen bei Streitigkeiten. Obwohl das alles sehr alt ist, bleibt die Sybolkraft erhalten. So wurde auch die Städtefreundschaft zwischen Aurich und Appingedam (Holland) dort besiegelt.


 


Nach kurzer Fahrt kommen wir in Pilsum an, Leuchtturm gucken. Viele Radler haben die gleiche Idee, schwer was los auf dem Deichweg. Wir steigen zum Turm hoch, aber es ist kein Wasser zu sehen, ich bin etwas enttäuscht. Nur Turm, Leute und viele Hochzeitsschlösser.


 


Das Foto mit dem Womo- Ausblick ist schon in Greetsiel, wo wir kurze Zeit später ankommen. Der eigentliche Stellplatz mit Strom usw ist voll besetzt. Aber die Gemeinde hat offensichtlich ein Herz für uns fahrendes Volk und noch ca 30 weitere Parkplätze nebenan zur Verfügung gestellt. Auf Landstrom können wir verzichten heute, die Solarzelle hat genug eingefangen.
Wir gehen in den Ort. Es ist voll. Der Charme eines Fischerdorfes ist verloren gegangen. Nun ist es ein Touristenhotspot um den Kutterhafen herum. Viele Läden mit immerhin etwas selteneren Klamotten, nett gemachte Gastronomie, aber auch viel Schnickschnack von der Waterkant. Ein Laden mit großer Außenfläche fällt besonders auf: der größte afrikanische Kunsthandel. Neben den Dingen, die man sonst im Eine-Welt-Laden findet, gibt es hunderte Holzfiguren von klein bis groß, Elefanten, Kamele usw. Wir finden es befremdlich im Fischerdorf, im wahrsten Sinne des Wortes.



Peter möchte ein Fischbrötchen, geht in mehrere Läden und ist mit dem Angebot nicht zufrieden. Nichts selbst gemacht wie an Buden, alles verpackte Industrieware in Zellofanpapier. Nein danke.

Nach einem guten, großen Kellerbier auf dem Deich gehen wir zurück. Ich schnorre bei meinen netten Nachbarn zwei Zigaretten zum Sundowner. Wir erzählen uns viel, sie kommen aus Rheinland-Pfalz. Wir tauschen zwei Birnenschnäpse gegen zwei bemalten Muscheln, haha.


Auf der Collage ist schon ein Hinweis versteckt, wie das Wetter morgen wird ...


Dienstag: Wir machen uns startklar, um mit dem Womo auf Tour zu gehen. Erst einmal nach Aurich. Der Stellplatz ist fast im Zentrum. Wir machen uns auf in die Stadt und sind überrascht, wie hübsch hier alles ist. Sauber, viele bepflanzte Randstreifen mit Bauernblumen, ein Park und Blumenkübel in der Stadt, alles sehr gepflegt mit Liebe zum Detail, auch die Läden und Gaststätten tun ihr bestes...


 




Montag: Heute werde ich nicht viel erzählen. Vormittags fahre ich in meine Wohnung, mal die Mülltonne voll machen mit Dingen, die ich nicht mehr brauche.

Gerd kommt mittags und wir besprechen seinen heutigen Vortrag im Seniorenheim. Karibik. Wenn wir später hinfahren, müssen wir Crash-Eis vom Getränkemarkt holen. Statt Süßigkeiten gibt es nämlich Mojito alkfrei für alle, aber mit Limetten, Eis und Strohhalmen. Ich habe 45 Baumscheiben bemalt, Deko- Palmblätter für die Tische und Pelikanspieße für den Kuchen. Wird etwas aufwändiger mit dem Getränk, aber es sind immer ein paar Pflegekräfte dabei.


 



Es ist leider heute etwas unruhig im Rittersaal. Erst einmal sind viel mehr Leute gekommen als sonst, manche auch noch nach dem Kaffee für den Vortrag. Dann hat sich ausgerechnet heute eine Gruppe Grundschulkinder angemeldet, aus einem Projekt "jung und alt". Die Kinder wollen mir alle helfen, die 45 Gläser mit Limetten, Eis und Minze zu füllen. Wobei das Eis hartnäckig im Beutel klebt. Das ist dann mal Stress, zumal Gerd gleich an die Stelle mit dem Mojito kommen wird bei seinem laufenden Vortrag.

Beim Verteilen freue ich mich natürlich über die vielen kleinen Hände.


 Abends koche ich ...


Sonntag: Es ist nichts geplant, außer nachmittags beim Binden des Erntekranzes zuzuschauen. Nur ein paar Häuser weiter...


 


Wir nehmen ein kleines Gastgeschenk mit, Kiste Äppel und bunte Erntesteine. Zugucken ist nicht, mitmachen. Wir sitzen auf Bänken und vor uns das Getreide vom Trecker. Zuerst Hafer, dann Roggen, (das dauert, bis ich endlich einen Strauß beisammen habe). Der Weizen geht wieder besser. Jede bringt ihren Strauß zum Kranz, schneidet kurz und gibt ab. Zwischendurch mal einen Kaffee und Kuchen vom Büfett. Die Kinder toben im Garten, die Sonne scheint und nach drei Stunden sind wir fertig. Nun kommen noch grüne Dekozweige und Beeren, aber die werden bis nächsten Sonntag vergammelt sein. Schön finde ich so einen Erntekranz nicht ....und bei mir juckt es überall von den Strohsplittern.


 


Peter will auf das Essen verzichten, weil es spät geworden ist. Aber ich brauche nicht lange, gibt Gyros vegan mit Bohnen, Tomatensugo, Reis.


 



Ich habe jetzt zwei Wochen keine Zigaretten gekauft. Hin und wieder habe ich eine geschenkt bekommen, das muss reichen. Zwei kg zugenommen.


 


Sonnabend: Unsere Enkeltöchter haben es nicht leicht mit ihren beiden komischen Omas, haha. Oma Klaudia hat bunte Haare, Hühner, Katzen, Hunde und einen Freund als Lebenspartner. Oma Gabi ist aufs Land in die Wildnis gewechselt, hat auch oft bunte Klamotten an und peinliche Hüte auf. Und nun auch noch lange Haare und ist mit Peter dauernd mit dem Wohnmobil auf Achse.


Oma Klaudia: "Mit KI kommt sogar mein Huhn mit nach Dänemark an den Strand"


Nachmittags sind wir genau eine Stunde bei alten Nachbarn eingeladen zum Kaffee, moralische Pflichtveranstaltung. Das ist manchmal doof, wenn es ein schöner Tag ist nun man kann sich nichts anderes vornehmen...


Birnen aus dem Garten mit veg. Salami und Schafskäse gefüllt aus dem Ofen. Dazu Peters Feigenchutney und CousCous. Das war wenig Arbeit und Peter war begeistert ...




Freitag: ich male schnell noch ein paar Erntesteine für das Erntefest nächste Woche. Nachmittags gehe ich ins Dorfgemeinschaftshaus hier in Sichtweite. Ich will mir die ausgeschriebene Bastelaktion und Steine malen ansehen.


 


Fast hätte ich bei den Steinen Mithilfe angeboten, bin jetzt aber froh, dass ich das nicht getan habe. Tolle teure Farben besorgt, aber sehr kleine Steine, die ich wegen der Gefahr, dass ein Kind die als bunten Bonbon in den Mund nimmt, nicht verwende. Es waren nur 3 Frauen mit ihren kleinen Kindern dort auf der Terrasse. Mit dem Insektenhotel konnte daher gar nicht begonnen werden. Ich habe mich schnell wieder vom Acker gemacht.


Heute durfte ich wieder kochen: Spagheddiiii


Donnerstag: Als es gestern hier einen lauten Knall gab dass die Wände wackelten, war im Internet sofort die Vermutung: Gasbohrung schuld. Aber nee, meine Vermutung war richtig: Überschallflugzeug. Die alten hatten es schneller erraten, die jüngeren kannten das gar nicht.


Es geht wieder los ...


Meine Steine sind nun bei meiner Schwester und Schwager im Gepäck nach Fehmarn gereist. Ich hätte sie auch gerne selbst dort verteilt, aber Peter zieht da gerade nichts hin. Die Fotos habe ich auch im Status von WhatsApp, aber das gucken nicht alle, die hier lesen. Darum doppelt.


 




Ich habe ein ernstes Gespräch mit Peter. Ich möchte öfter kochen. Kaum habe ich mir etwas ausgedacht, hat er schon etwas anderes eingekauft, aufgetaut, zubereitet. Nun wird abgesprochen. Den Anfang haben panierte Selleriescheiben mit Paprika und Kräuterreis gemacht. Ein Birnendessert gibt es auch noch. Die werden gerade reif am Baum.


 


Mittwoch: Gleich vormittags liefern wir das Auto ab, kaufen noch kurz ein und gehen dann unseren Arbeiten nach. Peter im Garten, Äpfel aufsammeln und lagern oder verarbeiten.


 



Das Kochen übernehme ich heute. Ich liebe Paprika-Tomatesoße, das Gemüse mit Zwiebeln angebraten und püriert.


Dienstag: Wir laden eine gute Bekannte aus einem Nachbardorf ein. Es gibt heißen Apfelcrumble mit Sahne zum Kaffee. Dass unser Gast gestern im Krankenhaus war mit tatütata wegen Schwindel und nicht Auto fahren soll, hat sie uns nicht erzählt. Aber am Ende des Nachmittags haben wir bemerkt, dass ich sie lieber nach Hause fahren sollte. Gesagt, getan. Ihr Auto bringen wir ihr morgen und können nur hoffen, dass sie nicht gleich wieder losdüst 


Aus Peters Fischküche, "Matjes "selbst geangelt


Montag: Gegen Mittag beschließen wir spontan, meiner Schwester und meinem Schwager das Päckchen mit Fehmarnsteinen und kleinen Reisegeschenken zu bringen. Sie wollten das eigentlich auf der Fahrt dorthin bei uns abholen, aber das ist ein ziemlicher Umweg von Syke aus. Ich weiß ja selbst, wie es ist, mit dem Womo auf Reisen zu gehen, man möchte ankommen und nicht in zusätzlichen Staus stehen. Und wir haben Zeit und Gelegenheit genug. Margot war zwar sehr irritiert, dass wir nicht reinkommen wollten, aber ich weiß, dass sie gerade gar keine Zeit hat. Ich wollte das Päckchen eigentlich nur in der Garage abstellen, aber sie hatte noch eine antike Porzellanschale für mich von unserer Oma, sonst hätte ich nicht geklingelt.


 


Auf dem Rückweg haben wir im Baumarkt Umzugskisten für mich gekauft. Komisches Gefühl ...Aber erst einmal werde ich sicher aussortieren, was zum sozialen Kaufhaus kann und was in die Tonne ...


Peter hat einen Sack Möhren im Sonderangebot gekauft. Die wird es jetzt einige Tage geben. Heute aus dem Ofen mit Käsesoße überbacken.


Sonntag: Morgens malen, nachmittags kommt überraschend Besuch von einem Freund. Keine besonderen  Vorkommnisse ..

Sonnabend: Ich fange langsam an, mich hier bei Peter einzunisten, Provisorien aufzulösen, hier und da mal was ausmessen für ein Regal, für Schubladen. Ich habe ja genug im Bestand in meiner Wohnung, das dort nicht mehr gebraucht wird.

Für den nächsten Vortrag im Seniorenheim habe ich nun alles zusammengestellt. Diesmal werde ich neben den bemalten Baumscheiben künstliche Blätter verteilen und zeigen, wie man damit in einer Keksschale Steine und Scheiben hübsch dekorieren kann. Die meisten haben ja schon eine kleine Sammlung.
Für meine Schwester und Schwager ist ein Geburtstagspäckchen fertig, haha, ist erst im November, aber im Sommer fällt mir mehr ein als im Winter. Die fahren ja bald nach Fehmarn. Natürlich sind auch viele bemalte Steine zum Verteilen dabei und was man sonst noch so braucht beim Camping.

Abends gehen wir über die Straße und stehen schon vorm Schützenhaus, wo heute Grillfest ist. Peter kennt natürlich fast alle Leute hier und merkt gleich, wer fehlt ... Die Lücken werden größer. Dafür sind viele junge Leute da.


 


Die Kinder verschwinden im anliegenden Waldstück im Gebüsch und spielen verstecken. Das macht erst richtig Spaß, als es dunkel wird. Selbst die Kleinen mit ihren Laufrädern trauen sich. Wir Alten genießen das Salatbüfett, schmeckt echt gut. Ich lege meine veg. Frikadelle mit auf den Grill. Später sitzt neben mir eine Frau, die hat eine versehentlich eine vegane Bratwurst bekommen und findet, die schmeckt fast echt, hat aber Bedenken, die jemandem wegzufuttern. Ich schnappe meinen Teller und gehe noch einmal zum Grill. Vegane Bratwurst? Gelächter von den drei Männern vom Grill. Hat die Dagmar das wirklich geglaubt? Hahaha. Okay, dann eben noch einen von den super Desserts, Mousse au Chocolat, Vanille, Karamell und andere. Ich konnte gar nicht so schnell meine Kamara in Position bringen, wie die Kinder sich über die bunten Gläser mit Wackelpudding und Vanillesoße hergemacht haben, wusch und wech. Nach 10 Minuten kam noch ein kleiner Pöks, guckte verdattert: Nanu, wo ist denn das Zeug alles hin ...

Gegen 22 Uhr wird es kalt und die ersten Leute brechen auf. Wir auch. War ein netter Abend mit der Dorfgemeinschaft.

Freitag: Nachdem alle Reiseutensilien ihren Platz gefunden haben und ich wieder grundgereinigt bin, fahre  ich zu meiner Wohnung. Außer einer Rechnung ist nichts gekommen. Ich habe mir zwar nichts vorgenommen, beschließe aber, wenigstens eine große Schublade leer zu räumen, damit mal ein Anfang gemacht ist. 2/3 Altpapier, der Rest geht mit, Schreibblöcke, Buntpapier, Erinnerungen usw.
Auf dem Rückweg kaufe ich bei Aldi ein und staune nicht schlecht: Das Weihnachtsangebot ist fast komplett, nur die großen Schoko-Weihnachtsmänner fehlen noch ...


 




Donnerstag: Peter ist schon sehr früh wach und beschließt, mit dem Womo zur Entsorgung zu fahren am Ende des Platzes. Ich schlafe tatsächlich nach der Rumpelstrecke wieder ein. Liegendtransport. Später ein kleines Frühstück, Homepage bearbeiten, Zeitung quer lesen und startklar machen.
Als wir an der Fähre in Nordenham ankommen, ist die gerade weg. Wir stehen in der ersten Reihe mit einer halben Stunde Wartezeit, weil zur Zeit nur eine Fähre verkehrt. Wir haben es nicht eilig und gerade ruft meine Cousine an, Zeit zum Klönen. So ein Handy ist eine tolle Erfindung, denke ich mal wieder.


 


In Bremerhaven angekommen, geht's erst einmal zu Fisch-Fiedler. Peter kauft Aale, Queller und eine Räucherfischkiste für einen Freund, der nicht mehr wegkann. Für uns gibt es Fischbrötchen, bevor wir wieder auf die Piste Richtung Heimat gehen.

Es ist wirklich schön geworden am "Schaufenster Fischereihafen", einen Tagesausflug wert. Heute gibt es sogar Krabben an dem einzigen Kutter ...Aber unsere Tiefkühlung ist voll.


 


Ich bin ganz froh, dass Peter abends zu einer Versammlung des Dorfvereins will und daher nicht kocht. Kaum habe ich eine Woche nicht geraucht, sitzen schon wieder 2kg mehr auf den lädierten Hüften. Das geht gar nicht!
Ich verbringe den Abend mit Snooker gucken, habe ich ewig nicht. Andere schlafen dabei ein, für mich ist es ein Krimi.
Peter kommt enttäuscht vom Dorfverein nach Hause. Komische Diskussionen, ob Senioren das wöchentliche Gymnastikangebot nutzen dürfen, ohne Mitglied zu sein. Und ob Kinder auch Beiträge zahlen müssen. Es soll ein großes Insektenhotel als Gemeinschaftsprojekt gebaut werden, ohne viel Sachkenntnis, stellt Peter schnell fest. Das wird dann wieder so ein Leerstand, wie die vielen Nistkästen, die zwar gut gemeint waren, aber mit dem Eingang nach Westen statt Osten aufgehängt wurden. Schade.


Die Holzlöffel haben wir neulich zu einem Eisbecher unterwegs bekommen, sibirische Birke sagt Peter. Kann man doch nicht einfach wegwerfen ...


Mittwoch: Ich nutze den Schatten des Womos für Tisch und Stühle. Eine alte Frau von gegenüber kommt an meinen Maltisch. Sie strickt 18 Paar Socken zu Weihnachten für ihre große Familie. Zeit hat sie genug. Sie und ihr Mann stehen von April bis Oktober hier in FeddSiel mit ihrem Wohnmobil. Ihr großes Haus in DEL haben sie verkauft und sind in ein Servicewohnen ins Seniorenheim gezogen. Aber da leben sie nun nur im Winter oder "wenn der Arzt ruft". Auch mal eine interessante Lebensgestaltung.

Peter und ich gehen ein paar Schritte ins kleine Naturkunde-Museum  im Hafen. Wir werden freundlich begrüßt. Ein Gästeführer im Fischerhemd steht im Eingang und fragt Peter: " Wat willst du hier, arbeiten?" Ich lach mich schlapp, Peter sieht immer nach Arbeit aus mit einem seiner vielen schwarzen Shirts mit kurzen Ärmeln, wo die Popeye- Muskeln besonders gut zu sehen sind, dann Jeans und Schlappmütze.
Beim Rundgang haben wir etwas Pech, dass zwei große Seniorengruppen gerade Führungen gebucht haben, so kommen wir gar nicht in alle Räume.


Hier flutschten die Krabben durch, um Beifang auszusortieren und nach Größen zu trennen


das Radio ist genau so alt wie ich 

Rechts ein Womo, das es bei der letzten Sturmflut 2017 nicht fahrend von der Wiese geschafft hat, nur schwimmend...


 


Wir beschließen, nach Peters Matjesbrötchen (Fischbrötchen kosten hier nur 3,50) und einem Bier am Hafen noch einmal hinzugehen, verwerfen das aber zu Gunsten eines Mittagsschläfchens. Anschließend gehe ich wieder malen und Peter kommt mit Aporol Spritz um die Ecke. Wir haben ja Crash-Eis an Bord.

Gegen Abend noch einmal Hafenstimmung bei Hochwasser und tief stehender Sonne von einer Bank aus genießen. Am anderen Ufer spielt jemand Akordeon. Bei "Lobet den Herrn" merken wir, dass es eine Abendandacht ist.

Peter macht sich ans Kochen. Er hat Fischfilet gekauft.


 


Dienstag: Ich trage meine Malsachen nach draußen und habe das Problem, ein schattiges Plätzchen zu finden. Peter hat mir schon die Markise heruntergefahren, aber die Sonne guckt schräg rein. Muss irgendwie gehen, bei dem schönen Wetter kann ich nicht drinnen sitzen. Zwischendurch stelle ich die empfindlichen Farben mal rein und wir gehen zum Frühschoppen.
Im Hafen liegt ein großer historischer Segler der Bremischen evang. Kirche, die Verandering. Das ist niederländisch und heißt Veränderung. An dem Schiff wurde viele Jahre von ehrenamtlichen gebaut, bis es mit Gästen unterwegs sein kann.


 


Nachmittags gehen wir zur Strandbar mit Blick auf die Hafeneinfahrt. Nach zwei Bier kommt der Kutter in Sicht und schon bildet sich eine Schlange am Anleger. Krabben werden nicht gewogen, sondern mit einem Henkelgefäß in Büdel gefüllt. Daher geht alles schnell und es ist für alle was da, guter Fang. Die meisten kaufen mehrere Kilo, der Mann vor Peter möchte 1 Pfund ...breites Grinsen.


 


Als wir später vorm Womo pulen, kommt seine Frau und fragt, ob sie mal zusehen darf, ihr Mann hat ein Pfund Krabben gekauft. Nun kennen wir den Grund. Ob sie das mit drehen, drücken, ziehen verstanden hat? Vielleicht treffen wir sie heute noch einmal.

Montag: Wir rollen gegen 10 Uhr vom Hof und kommen staufrei nach Fedderwardersiel. Der Stellplatz ist nur zur Hälfte belegt, freie Auswahl.

Als erstes gehen wir auf ein Bier in die Strandbar und warten dort auf den angekündigten Kutter. Zwei Kilo Granat bitte.


 


Wir pulen die Krabben draußen am Tisch. Peter holt nach und nach kleine Portionen aus der Kühlung, dann lassen sie sich besser pulen, sind knackiger. Die fertigen gehen gleich ins Eisfach, das zusätzlich noch mit Crasheis gefüllt ist.
Wir können fast bis zum schlafen gehen draußen sitzen.


 

War ein schöner Nachmittag gestern in Gerds Garten.


Sonntag: Morgens wache ich von Kreischen und Quieken auf. Erst als der Hirsch laut bellt wird mir klar, dass es die Ricke oder das Kitz sind, die den Alarm machen. Die toben alle im Garten herum.

Der heutige Tag ist überschaubar. Malsachen fürs Womo zusammen stellen,  frische Handtücher und Matten rein, vorsichtshalber Regenzeug. Meine Küstensteine sind auch fertig.


 


Der Kartoffelsalat bekommt noch den letzten Schliff und Deko, ich auch. Dann geht es los nach Bremen. Wenn ich das Wetter so ansehe, werden Sommerkleid und Strohhut wohl im Schrank bleiben. Wir treffen uns in "Gerds Hütte" in seinem Garten zum Grillen.
Mir fällt gerade auf, dass ich in diesem Jahr nur einmal eines meiner Sommerkleider getragen habe. War meistens zu kühl und wenn es mal heiß war, macht ein Kleid weder in der "Wildnis" noch im Wohnmobil Sinn. Nicht einmal in den 20 Tagen auf Langeoog im Juni gab es einen Tag dafür ...


Sonnabend: Der Tag beginnt ungewohnt ohne Zigarette. Mein Ritual wäre jetzt, mit Kaffeebecher und Glimmstengel im Garten zu sitzen. Nun sitze ich auf dem Sofa und stöbere ersatzweise bei Facebook herum. Ich liebe die kurzen Meerschweinchen -Videos und amüsiere mich über manche Texte:


Morgen ist Sommerfest bei meinem Lesekreis in Bremen. Ich bin für den Kartoffelsalat zuständig und werde mich gleich mal an die Arbeit machen. Zwei kg wird reichen.

Dann werde ich meine Sachen für unseren nächsten Tripp ins Wohnmobil bringen. Es geht Montag wieder nach FeddSiel für ein paar Tage, mittags wird dort der Krabbenkutter erwartet, wir müssen also rechtzeitig los. 

Ha, gestern haben wir die Grünkohlsaison vegan eröffnet. Bis auf ein paar heiße Tage waren die Monate Juni-August ja eher unterkühlt und jetzt wird es deutlich Herbst.


 




Freitag: Die meiste Zeit verbringe ich in meinem Malatelier. Mit meinen "Aufträgen" Fehmarn, Heide und Küste bin ich fertig. Nun habe ich mal wieder Zeit, mir Gedanken zu machen, wie dicht ich an der Bezeichnung " Kleinkunst" dran bin. Wer kennt nicht den Spruch: Ist das Kunst oder kann das weg? Die Serienarbeiten zählen dafür nicht, das ist mehr Kindermalerei, was ich aber nicht abwertend meine. Nur mit Kunst hat das nicht viel zu tun. Meine Einzelstücke werfe ich da eher in den Ring...


 


Nachmittags sind wir bei alten Nachbarn im Dorf zum Kaffee eingeladen. Wir treffen uns regelmäßig auf ein Stündchen.


Donnerstag: Ich bin heute mit dem Auto unterwegs und überrascht, dass alle Parkplätze so voll sind. Immer wieder rangieren, habe Arzt, Apotheke, meine Wohnung und einen Einkauf auf dem Zettel. Das dauert alles viel länger , als gedacht. Tapfer fahre ich am Tabakladen vorbei, nächster Versuch ...seit gestern keine Vorräte mehr ...

Mittwoch: Der Plan ist heute, zu erfahren, was das Lagern meiner Möbel kosten würde. Erst einmal unverbindlich. Trotzdem werde ich mal Fotos in meiner Wohnung machen und messen, was ich evtl. hier in meiner neuen Heimat unterstellen bzw. gegen vorhandenes austauschen kann. Es soll nicht voll werden. Der Rest ist dann für das Servicewohnen in der Stadt vorgesehen. Da kenne ich natürlich noch keinen Grundriss, nur in etwa die Größe. Wann ich meine Wohnung aufgeben kann, weiß ich auch noch nicht, aber zeitnah. Viel länger kann ich das nicht aussitzen, habe zwei Jahre nicht mehr dort übernachtet....

Dienstag: Der Tag ist ziemlich ereignislos. Ich will eine Freundin zum Kartenspielen und Feigenkuchen einladen, aber leider liegt sie gerade im Krankenhaus wegen Schwindel. Oh je, da gibt es selten eine brauchbare Diagnose ....
Ich lese im Garten das Buch " Schneesturm" aus der russischen Literatur für den Lesekreis Sonntag zu Ende. Irgendwie doof bei Sonnenschein und 25 Grad. Dann sind da noch viele Steine zu lackieren, die bald auf den Weg sollen.
Peter schneidet mit der Heckenschere ums Haus umzu und bringt mir eine Rose mit.


 


 


Montag: Wie fast immer beginne ich mit Kaffee und Homepage bearbeiten. Das mache ich gerne und auch für mich selbst. Den Tag noch einmal vorbeiziehen lassen, dann ist er nicht so weg. Meistens ist auch der Vortag noch zu ergänzen, so auch der gestrige ...
Plötzlich wird Peter mobil, Damwild im Garten. Eine Hirschkuh mit Kalb. Rehe haben wir jeden Tag, aber das ist nun mal selten. Ans Grundstück grenzt ein Maisfeld und es gibt viel Deckung im Garten mit zwei Ausfahrten. Fluchtwege. Da fühlen sich die Tiere sicher. Den Äpfeln können sie nicht widerstehen.


 

Reh und Damwild sind zwei verschiedene Arten von Hirschen, die sich in Größe, Aussehen und Verhalten unterscheiden. Damwild ist größer als Rehe und hat ein weiß geflecktes Fell im SommerRehe sind kleiner und haben im Sommer ein rötlich-braunes Fell mit einem weißen Spiegel am Hinterteil. Und bei uns kommen auch schwarze ...

Der Plan heute: einkaufen, Feigen verarbeiten zu Kuchen und Marmelade, Peter hat eine neue Heckenschere, die nun zum Einsatz kommen soll. Eine Balkontür ist zu lackieren und gegen Ameisen zu sichern. Nützliche Tierchen, nur weniger im Wohnzimmer.

 



Sonntag = Waschtag. Na ja, wir haben zwar eine Dusche im Womo, aber zur Zeit nur kalt. Heizung anwerfen bei dem Wetter geht gar nicht. Wir beeilen uns sehr beim Duschen, nun ist mal eine Grundreinigung fällig. Und Peter geht es an den Bart, sonst klappt die Gesichtserkennung nicht mehr beim Handy, haha.   Die Waschmaschine muss auch arbeiten. Wir hatten zuerst nur drei Tage geplant und entsprechend sparsam Klamotten mitgenommen. Die mussten nun doppelt solange reichen, aber die anderen Mobilisten sahen auch nicht viel frischer aus. Regenjacken, Troyer, Pullover, Strickjacken ... nichts gebraucht, war Tag und Nacht zwischen 30 und 20 Grad.
Mittags fahre ich nach Bremen, muss noch ein Geburtstagsgeschenk für meine Schwiegertochter abgeben. Ich bin sehr froh, dass die gewünschten Schuhe passen. Ich bekomme auch ein Geschenk. Die Familie ist gerade aus Dänemark zurück.


 


Den Rest des Tages sitzen wir faul im Garten. Abends bin ich mit kochen dran, es gibt Köttbullar (vegan) mit Pilzen in Rahmsoße


 



Sonnabend: Wir verabschieden uns morgens von den netten Nachbarn aus Stuttgart und fahren ohne Umwege nach Hause. Peter macht sich gleich nach dem Ausräumen an die Feigenernte.


 


Abends gemütlich vor "Pretty Woman" mit Kartoffelauflauf




 



Freitag
: Wir uns auf den Weg nach Buxtehude. Unterwegs lese ich im Internet, dass heute das Weinfest dort beginnt. Upps, keine Umwege. Wir haben noch die Platzwahl, bekommen nette Nachbarn aus Stuttgart, die von Dänemark zurückkommen, der "Holländer", dem wir in Jork mit Kleingeld ausgeholfen haben, läuft auch ein - und braucht wieder Kleingeld. Lustig. Beim nächsten Geldwechsel ist ein Oude Genever fällig.
Wir warten zwei Stunden auf Bewölkung, aber vergeblich. Auf Schattenseiten bewegen wir uns Richtung City, und hier ist echt was los. Zwar beginnt das Fest erst um 18:00 Uhr, aber es ziehen sich schon alle Stände durch die Einkaufsstraße.


 


Ich finde an der Kirche ein Schattenplätzchen und Pete ist so lieb und besorgt Bier. Wein käme jetzt nicht so gut. Außerdem ist Peter enttäuscht, dass so wenig Erzeuger dort sind, mehr einfach nur Weinausschank. Wir genießen das Flair und machen uns auf den Heimweg, bevor es noch enger und kuscheliger wird.

Peter hast Lust uns zu bewirten, so lassen wir die heißen Futterstände links liegen und machen es uns vorm Womo gemütlich mit einer Flasche Wein, Matjes und Salat.


 



Donnerstag und wir sind in Jork im "Alten Land". Vom erhöhten Sitz im Wohnmobil kann ich auf der Fahrt gut in die Obstplantagen gucken, Äpfel, Kirschen und Pflaumen bis zum Horizont.
Unser Stellplatz ist auf einem großen Freigelände, Festplatz, stadtnah. Leider vertrage ich die Hitze nicht gut und deshalb gibt es nur einen kurzen Rundgang, Touristeninfo und einen Kaffee beim Bäcker. Peter ärgert sich etwas, weil er nicht bedient wird, drei Frauen klönend hinter der Theke. "Kann ich einen Kaffee für draußen bei Ihnen bestellen?" Ja, können Sie, sagt eine, aber niemand rührt sich. Hallo! Dann die blöde schwere Ausgangstür mit Tablett. Peter schafft es, aber das ältere Paar nach ihm nicht. Eine hohe Kaffeetasse fällt um, als die Tür gegen das Tablett schlägt und der Frau voll vorne übers Shirt. Die wird den Urlaubstag nun wohl anders verbringen, ist auf Radtour.
Die Mittagshitze bei völliger Windstille animiert uns nicht zu dem vorgeschlagen Rundweg. Schnell zurück zum Womo und möglichst nicht bewegen. Ich hole mir meinen Malkram draußen in den Schatten. Ein neues Womo parkt rückwärts neben uns ein und dann kracht es, der alte Mann ist rückwärts gegen die Stromsäule gefahren. Aua. Peter geht in Unterhose (wenigstens schwarz) rüber um den Schaden zu besichtigen, richtet die Säule wieder, außer Sicherungen rausgeflogen nichts passiert. Der Mann ist sehr dankbar, dass keine Schadensmeldung daraus wurde.


 


Ein großer Hund trottet vorbei. Peter macht einen sehr leisen Lockpfiff. Der Hund kommt, Peter legt ihm die Hand auf den Kopf und schon legt er sich auf Peters Füße. Die Besitzerin kommt hinterher und staunt. Der ist 14, sowas macht er sonst nie bei Fremden. Haha.
Wir trinken einen Rest Sekt von gestern mit vielen Einwürfeln. Leider tauche ich versehentlich meinen Malpinsel da rein statt ins Wasserglas daneben. Aber Peter tröstet mich, van Gogh hat die Farben sogar unverdünnt gefressen. Okay, ich ignoriere die bläuliche Färbung, ist nicht viel passiert. Und ein Ohr werde mir deswegen wohl nicht abschneiden.


Heringssalat mit Schmorkartoffeln


Die Nacht wird unruhig, alle Luken auf, Decke weg, Krimi gucken. Anschließend werden unsere Nachbarn mobil. Keine Ahnung, was die da eine Stunde lang umräumen, es klongt und rappelt, poltert und scheppert. Dann noch die blöde Kirchturmuhr. Arp-Schnittger-Orgel aber statt Glocke einen Zinkeimer mit Holzpümpel. Grrrrr.
 

Mittwoch: Sonnenschein und blauer Himmel. Es ist warm im Womo während der Fahrt an den Elbdeich in Stade. Peter will im Hafen das LMG-Terminal ansehen, aber da kommen wir so einfach nicht heran. Vor dem Elbcafé kommen wir mit einem Anwohner ins Gespräch, der da mit Autoscheibe runter schon am Schnacken ist. Peters Frage nach LMG löst eine Hasstirade aus. Aua, ins Wespennest gestochen. Der Typ hört erst auf sich aufzuregen, als ich nach dem Segelflugaufkleber am Auto frage. Auch keine gute Idee, begeisterter Modellbauer, kennt aber den Flugplatz Scharnhorst. Mit den Stadern haben wir früher Sommerlager gemacht. Peter fragt den anderen stummen Zuhörer, ob der Dauerredner einen Ausknopf hat. Nee, nicht bekannt. Ich breche das Ganze dann etwas unhöflich ab: " Das ist jetzt der letzte Satz, dann fahren wir los, sonst ist unser Stellplatz weg." Es klappt. Wir tuckern gefühlt 15 Minuten in Schrittgeschwindigkeit hinter einem kleinen Trecker mit Apfelkisten auf Rädern hinterher neben dem Deich. Uff, heiß im Auto.
Peter fährt zuerst einen ihm unbekannten Stellplatz auf einem Deich an. Wir kriegen die scharfe Kurve nicht. Zum neu anfahren mit Handbremse ist der Deich zu steil und das Womo zu schwer. Mist alles langsam rückwärts und neu ansetzen. Der Stellplatz ist anders nicht erreichbar. Für mich steht gleich fest, dass ich hier nicht bleiben will. Also weiter nach Grünendeich, unserem eigentlichen Ziel. Ich bin überrascht, als ich eine Gastro-Meile direkt am Platz sehe, fast wie Kirmes. Alle Futterstände sind vertreten.


 


Zur Elbmauer sind es nur ein paar Schritte, und wir sehen die großen Containerschiffe und  "Mein Schiff 4" vorbeiziehen.


 


Wir wollen gerade eine kleine Mittagsruhe einlegen, als Peters Freund Jürgen mit seinem Womo neben uns parkt. Vorgestern hat er uns durch das Haus von Walter Kempowski begleitet, nun steht er mit einem weiteren Peter und Frau neben uns. Zufall. Wir rücken unsere Stühle rüber und klönen eine Runde. Grünendeich ist nicht weit vom Schulauer Fährhaus, dort tuten die Schiffe manchmal zur Begrüßung, das hören wir und gehen gucken, was da gleich um die Ecke kommt.




Als die wieder abfahren, gehen wir über den Motoradparkplatz zur Gastronmie, einmal Pommes und Eiskaffee bitte. Es ist ein buntes Treiben, da auch ein großer Campingplatz in der Nähe ist. Aber auch Tagesgäste und die Biker rücken nach und nach an. Die sind zwar meistens freundlich, machen aber echt Lärm. Bis abends spät ist An- und Abfahrt. Am Wochenende möchte ich hier nicht mit nur 3m Abstand stehen ....

Ich habe mir etwas Malkram mitgebracht, keine Farben, die die Hitze nicht vertragen. Nur Stifte für vorbereitende Arbeiten auf den Steinen. Das kann ich im Schatten gut machen.
Auf TV verzichten wir heute und gehen recht früh ins Bett, sind kaputt von der Hitze. Alle Luken auf und gute Nacht.

 



Dienstag: Die Nacht war ruhiger als wir dachten. Wir stehen nämlich direkt an der alten Wassermühle mit historischem Straßenpflaster und einer Bremsschwelle.
Wir fahren nach Stade. Bei der Nähfabrik Rymhart machen wir Halt. Peter hat einen Pullover mit einem kleinen Loch, will ihn zur Reparatur geben, aber bei genauem Hinsehen sind es zu viele. Zwar habe ich noch keine Motten bei uns gefunden, aber bei diesem einzelnen Teil deutet alles darauf hin. Die meiste Zeit lag der Pulli im Womo. Mist. Ich halte Peter davon ab, einen neuen zu kaufen, macht jetzt irgendwie keinen Sinn.
Ich bin enttäuscht, dass der Laden die fröhlichen bunten Sachen aufgegeben hat. Nun ist alles wertig, aber gediegen und einfarbig. Kein Wunder, dass meine Nichte neulich nichts gefunden hat, als sie meinem Tipp gefolgt ist. Nun muss ich da jedenfalls nicht wieder hin und suche eine neue Quelle.


 


Montag: Es geht wieder los mit einem Kurztripp im Wohnmobil, grob Richtung Stade und in die Heide.
Ich stelle euch auf der Seite "Wohnmobil" mal die Inneneinrichtung genauer vor, klick mal drauf, wenn du interessiert bist.
Unser erstes Ziel ist Nartum. Wir sind eingeladen, den Kreienhof von dem Schriftsteller Walter Kempowski zu besichtigen. Eine Stiftung, die von ehrenamtlichen betreut wird. Peters Freund Jürgen führt sonst Gruppen herum, nun uns exklusiv. Eine Freundin organisiert die Lesungen und führt sie durch. Das Haus ist gebaut als Wohnhöhle, Kloster, für Gemeinschaftstreffen, immer wieder etwas angebaut.


Von außen unterscheidet sich das Haus erst einmal wenig von anderen, aber der Eindruck verwischt sofort, wenn man in die besondere Atmosphäre eintaucht.



Jürgen hat eine leckere Apfeltorte für uns gebacken. Die gibt es im Lichthof mit viel Sahne und Kaffee.





Wir machen einen ersten Rundgang ins Lesezimmer. Alinda zeigt uns Familienfotos und erzählt aus dem Leben von Walter Kempowski, aus Rostock, von vielen Jahren Gefängnis in Bauzen und dem Neuanfang im Westen nach seiner Flucht. Wir können uns nun besser vorstellen, warum und wann welche Bücher geschrieben wurden.




Beindruckend der lange Büchergang, das riesige Klavierzimmer, das komplett gespiegelt wird. Damit entsteht der Eindruck eines Ballsaals. Durch die Fensterfront am Ende schaut man in eine Allee, deren Ende nicht zu sehen ist.


 


Daneben Wald, Skulpturen, Lichtungen und ein Spazierweg in Form einer 8 für einen endlosen Spaziergang.


 


Wir schauen noch Sammlungen, Bilder, Gemälde und kleine gemütliche Räume an, die privat sind. Das Ehepaar Kempowski ist vor Jahren verstorben.


 


Mit vielen neuen Eindrücken und Dankbarkeit machen wir uns am späten Nachmittag zur Weiterfahrt nach Sittensen bereit. Nachtquartier - und wieder einmal den letzten Platz an der Wassermühle von nur sechs ergattert.


 


Sonntag: Gegen Mittag machen wir uns auf den Weg zum Gaswerk in Schülingen, Nahe Verden. Tag der offenen Tür. An der Anmeldung für die Führung steht eine lange Schlange. Ich stelle mich sofort an, während Peter ein dafür nötiges Formular besorgt. Wir tauschen die Plätze, ich fülle für ihn am Tisch aus und trage das Blatt zurück. Plötzlich ruft jemand: Ein Platz ist noch frei der nächsten Gruppe, ist jemand einzeln? Jaaa hier - und schon bekommt Peter Helm und Weste und die Gruppe marschiert los. Ich schaue beim Bungeetrampolin für Kinder zu. Nach einer halben Stunde kommt Peter zurück und nun erst einmal ein BecksBlu kostenlos, Curry-Pommes 2Euro.


 


Wir schauen in die Ausstellungshalle. Oh, was für riesige Erdbohrer, und dann die Anlagen und Transportwege, die Mengen. Das Fracking ist sehr umstritten, wir hatten deswegen schon mehrere kleine Erdbeben im Dorf. Hier in Scharnhorst ist auch eine Bohrstelle. Aber das Gas brauchen wir trotzdem und ich hatte den Eindruck, dass die Firma so gut es geht mit Umweltfolgen umgeht, wieder verfüllen der Bohrlöcher usw. Beim Kohleabbau sind ja schon ganze Straßenzüge weggebrochen wg der Hohlräume. Alles hat seinen Preis.






Peter serviert heute Abendessen a la Gosch: Seelachs aus FeddSiel mediterran, dazu Salat aus Rote Bete und Apfel



Sonnabend: Wow, was für nettes Horoskop heute: Ein Stein kommt ins Rollen ... Aber ich wollte doch 20 Stück malen ...



Leider glaube ich nicht an Horoskope, aber man kann sich ja mal freuen und schauen, was dieser Tag so bringt ...
Also erst einmal viel Wärme. Peter stellt sein Altpapier vor die Tür und kommt gar nicht wieder. Seit wir die Bank vor der Tür haben, bleiben Nachbarn gerne mal auf einen Klönschnack. Genau so hatte es mir gedacht.
Peter hat im Garten zu tun, kümmert sich um Johannisbeerwein und Apfelmost.


Winzergenossenschaft Scharnhorst


Ich sitze mit Kittelschürze am Küchentisch und schäle eine Wanne Äpfel, die Peter mir gebracht hat. Feigen sind auch noch reif und alles wandert aufs Kuchenblech. Übrigens ein kleiner Tipp: Wenn du mal viele Äpfel schälen musst für Kuchen oder Mus, stelle ein Schüssel mit etwas Zitronenwasser auf und gib die geschnittenen Äpfel gleich beim Zerkleinern hinein, ab und zu umrühren, dann bleibt die Farbe erhalten. Abgießen.


 


Ich fühle mich als Landfrau, die ich bisher eher etwas belächelt habe, weil die in dieser Aufgabe so aufgehen. Wer hätte vor zwei Jahren an diesen Wandel gedacht, ich und Landleben mit einem "Mann der alles kann" in einer Wildnisoase mit Malstudio, spontanen Fahrten mit dem Wohnmobil und ziemlich sorgenfrei - wäre da nicht noch meine Wohnung. Wird Zeit, dass mir etwas einfällt. Für Möbel ist hier kein Platz. Das Haus ist groß, aber gut eingerichtet. Die obere Etage hat überwiegend Dachschrägen und über die Treppe und Kurve passen nicht einmal meine Sessel. Ich beschäftige mich gerade mit Einlagerungen, Storage. Habe noch keinen Plan.


Ich bin dran: Spaghetti mit Gemüsebolognese, Oliven, Schafskäse, Tomaten, Paprika... kurz in der Mikrowelle überbacken.


Freitag: Meine Holzscheiben für Gerds Karibik-Vortrag im Seniorenheim sind fertig.


 


Peter hat einen neuen Obstpflücker gekauft, nun werden noch mehr Feigen geerntet. Bisher ca 10kg.



Erst einmal futtern, Kräutermatjes mit Tomatensalat und Bratkartoffeln. Bald muss Peter wieder auf See, neue Heringe holen ...


 


Und endlich mal wieder ein Sommerabend auf der Terrasse


Donnerstag: Die Sonne scheint und es kündigt sich der nächste Besuch an. Meine Cousine und Cousin aus Bremen möchten auch ihr Cabrio lüften und der Alpha Romeo macht sich gut in Peters Hofeinfahrt.


 


Mein gemischter Obstkuchen findet Anklang und wir reden überwiegend über Reiseländer, Sitten und Gebräuche ... mal ein anderes Thema, auf das wir bei Sonne und Wärme unterm Weinblätterdach leichter kommen.


Abends wünsche ich mir Flammkuchen. Und nein, es sind keine Blutwurstscheiben, sondern Feigen, Tomaten, Zwiebeln, Schafskäse ...


Mittwoch: Peters Freund kommt zu Besuch und wir verbringen einen unterhaltsamen Nachmittag. Leider regnet es immer mal wieder, und ich muss den Kaffeetisch drinnen decken. Jürgen ist mit seinem Cabrio gekommen und muss schnell das Dach schließen. 

Er schenkt uns einen Gutschein für eine Extra-Führung durch ein Literaturhaus in Nartum Richtung Sittensen mit Kaffee und Kuchen, Termin nach Wahl. Wir vereinbaren gleich den nächsten Montag. Es bietet sich an, mit dem Womo zu fahren und eine kleine Tour dranzuhängen. Wir planen ....



Dienstag: Peter hat sich heute den Garten vorgenommen. Die Wege wachsen langsam zu, also ran an die Heckenschere und den Freischneider. Natürlich mit Schutzkleidung. Auch die Wildnis will gepflegt werden.


 


Ich arbeite wieder in meiner Malstube vor mich hin und serviere mittags einen Obstcrumble aus dem Ofen. Im Moment eilt der sofortige Verbrauch der Gartenfrüchte. Apfel, Birne, Pflaumen, Mirabellen, Feigen ....


 


Abends gibt es zweierlei Fisch und Bratkartoffeln.


 

Montag: Vormittags kuppelt Peter den Anhänger an, und mit einem Helfer geht es in meine Wohnung. Mein Couchtisch und ein Sessel sollen umziehen und Peters Wohnzimmer ergänzen. Ich will auch was eigenes, haha. Wir haben Glück, es regnet gerade nicht und schon nach einer halben Stunde sind wir wieder zu Hause. Danke Timo für die schnelle Hilfe.


"Barrel" entworfen 1935 von Frank Lloyd Wright

 


Mein Malstudio muss aufgeräumt werden, aber schon nach zwei Stunden sieht es aus wie immer. Ich arbeite an drei Projekten gleichzeitig, weil z. B. Trocknungszeiten einzuhalten sind - oder ich nach 45x dasselbe Motiv einen Rappel, 45 Grundierungen, dann 45 Bäume, 45 Schiffe ... Ich nehme jeden Stein oder Baumscheibe etliche Male in die Hand. Das ist bei Serien zweckmäßiger, als ständig die Stifte und Farbtöpfe zu wechseln.


 


Nachmittags verarbeite die Obsternte von gestern zu einem Kuchen ... und bleibe gleich in der Küche zum Kochen, während Peter auf dem Aufsitzrasenmäher im Garten arbeitet.


Pilzcurry, wieder einmal. Das mag ich richtig gerne


Sonntag, 3. August,  und der erste Katalog mit Weihnachtssachen ist da. Wird Zeit, sich Gedanken zu machen. Fällt bei dem Wetter nicht schwer.


 


Obwohl es regnet, wird Obst geerntet. Damit steht der Plan für morgen schon fest: Kuchen backen und Früchteauflauf.


 


Ich lackiere 20 Baumscheiben vor, mische Farben neu an aus Dosen und verpassen vielen Steinen den Schlusslack.

Ich bin mit kochen dran. Peter hat Lachs gebeizt. Dazu Nudeln und Senfschmand.


 


Sonnabend: wir sind überrascht, dass plötzlich ein schwarzer Rehbock im Garten auftaucht. Das ist selten. Später kommen auch die schwarze Ricke und der braune Bock dazu und es geht eine wilde Jagt um die Bäume los. Nun sind wir gespannt, wer von den beiden Böcken das Herz (bzw. das Hinterteil) der Ricke erobert hat.

Die schwarzen Tiere werden nicht abgeschossen. Es gibt sie fast nur im Norden.


Jeden Tag werden wieder Feigen reif und müssen sofort verbraucht werden. Die erste Serie Marmelade hat Peter fertig, die nächste steht an und diesmal wird es Feigen-Apfel-Marmelade. Der Baum ist haushoch...


Den Morgen vertüdeln wir. Ich bekomme einen neuen Satz Baumscheiben zum Bemalen aus der Werkstatt und will gerade loslegen, als Besuch kommt. Anschließend ist bei mir die Luft raus und so vergeht der Tag leistungsfrei und ohne Motivation.

Abends gibt es Gartenfrüchte in der Auflaufform aus dem Ofen. Auch mal eine gute Idee...


Vor Peters Tür steht ein verblichener weißer Holzhund, der allerdings meistens auf der Schnauze lag. Nun habe ich ihn einmal durch meine Farbpötte gezogen und als "bunter Hund"  gefällt er uns besser.


 


Freitag: Beim Morgenkaffee schauen wir in den Garten. Der Rehbock jagt die Ricke durch den Garten um die Bäume und Tische herum. Sieht lustig aus. Zwischendurch machen sie Pause, um Äpfel zu fressen.


 


Ich fahre zu meiner Wohnung um ein paar Fenster zu putzen. Ich schäme mich schon etwas für diese Nachlässigkeit. Ausgerechnet meine Fensterfront im Hochparterre sieht man am Hauseingang besonders. Nun sitzen wieder andere Teddys und eine besondere Puppe in den Schaufenstern.
Auf dem Rückweg steht Einkaufen auf dem Plan. Ich brauche ein paar Behälter, damit im Womo Kleinteile in den Schränken besser unterbracht sind, u. a. mein Malzeug. Bei Zimmermann werde ich fündig.

Peter muss Gelierzucker kaufen. Die Feigen werden jetzt so reif, dass die Marmelade keinen Tag mehr warten kann. Es werden nun täglich ein paar Gläser dazu kommen.



Abends bereitet Peter Paprika zu, gefüllt mit roten Linsen, lecker gewürzt.


Donnerstag: Unser Besuch reist schon nach einem ausgiebigen Frühstück wieder ab. Notruf: Der Enkelhund (Welpe) muss plötzlich betreut werden. Damit habe ich nicht gerechnet, war auf einen weiteren Tag mit Peters Tochter eingestellt.

Nun habe ich plötzlich Zeit, meine gesammelten Steine zu waschen. Uhiii, da ist was zusammengekommen. Einmal aus dem Kieswerk und noch viele, die Freundinnen für mich gesammelt haben. Die wissen, dass ich mich als Mitbringsel mehr über ein Tütchen mit flachen, glatten Steinen freue, als über Blumen. Nun kann ich wieder richtig loslegen.


 


Es steht nichts auf dem Plan, als das Gästezimmer wieder in Ordnung zu bringen für den nächsten Besuch.


Abends verarbeite ich die Reste vom Lamm gestern auf griechische Art mit Krautsalat, Zaziki und Kräuterreis.

 




Mittwoch: Peters Tochter kommt gegen Mittag zu Besuch und bezieht das vorbereitete Gästezimmer. Die erst einmal einen kleinen Sekt zur Begrüßung, bevor es Krabbenbrot und ein paar Häppchen gibt.


 


Die meiste Zeit können wir draußen sitzen zwischen den Schauern. Sabine hat viel zu erzählen. Sie ist seit Jahrzehnten als Erzieherin tätig und berichtet von Schwierigkeiten bei der Förderung von Kindern mit Inklusion und Migration. Sie ist sehr engagiert, arbeitet als "Springerin" in mehreren Gruppen. Anstrengend.
Auf Kaffee und Kuchen verzichten wir, weil Peter eine Lammkeule in den Ofen geschoben hat. Hmmm, für mich gibt es eine Extraportion frische grüne Bohnen. lecker. Leidér hat auch das geplante Dessert keinen Platz mehr. Okay, dann morgen.
Gegen 22 Uhr ziehe ich mich zurück, war ein anstrengender Tag als Gastgeberin. Peter und seine Tochter (55) sitzen noch bis weit nach Mitternacht draußen und lassen ihr gemeinsames Leben Revue passieren. Da störe ich nur.


Wow, was für ein tolles Foto von meinem Sohn aus Dänemark. Copyright by Bastian.


 


 



Aufgeräumt
 
  

 
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